Kostenartenrechnung

Aus Rainmaker Wiki

Welche Arten von Kosten können denn überhaupt so anfallen (eigentlich ein sehr bescheidener Titel für das was kommt...).

Abschreibungen im internen Rechnungswesen

Beginnen wir doch mal mit den Kosten die eigentlich keine sind: Abschreibungen.

Grundsätzlich trifft auch hier viel aus dem externen Rechnungswesen bereits Bekanntes zu, ein paar Kleinigkeiten sind dann aber doch anders:

Beispiele von Abschreibungen im Internen Rechnungswesen.

Es komm also vor allem auf die gefragte Abschreibungsmethode an. Im FiBu-Ansatz ist noch alles wie immer: Der Kaufbetrag abzüglich des erwarteten Restwerts wird über die geplante Laufzeit linear abgeschrieben.

Damit enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon. Im internen Rechnungswesen wird sehr gerne der kalkulatorische Ansatz verwendet. Dieser geht nicht von dem Kaufpreis eines Vermögenswerts, sondern von dessen Wiederbeschaffungswert (abzüglich Restwert) aus und teilt diesen anschließend linear auf.

Zumindest ist Letzteres in den entsprechenden Aufgaben der Fall. In diesem Teil des Moduls holt uns nämlich auch die leistungsabhängige Abschreibung wieder ein. Also der Ansatz, der von dem (in diesem Fall) Wiederbeschaffungswert einen je nach Nutzungsintensität des Vermögenswertes bestimmten Betrag abzieht.

Machen wir doch einfach mal ein Beispiel mit folgendem Szenario:

"Das Unternehmen XYZ kauft eine Maschine zur Herstellung von Holzdübeln für 160.000 EUR. Die Maschine soll schätzungsweise 8 Jahre lang halten und anschließend mit einem Restwert von 20.000 EUR in der Bilanz bestehen bleiben. Der Wiederbeschaffungswert wird auf 180.000 EUR geschätzt und während ihrer Lebenszeit soll die Maschine etwa 320.000 Dübel produzieren.

a) Wie hoch ist der kalkulatorische Abschreibungsbetrag nach dem FiBu-Ansatz?

b) Wie hoch ist der kalkulatorische Abschreibungsbetrag nach dem kalkulatorischen Ansatz?

c) Wenn im dritten Jahr 45.000 Dübel gefertigt werden, wie hoch ist der leistungsabhängige Abschreibungsbetrag?

d) Wie hoch ist der Buchwert am Ende des 5. Jahres nach dem FiBu-Ansatz?"

"Übel, übel" sprach der Dübel und verschwand in der Wand...

Bringen wir es hinter uns:

a)

Das ist ja noch ziemlich einfach, oder?

Im Normalfall (und im Income Statement) werden also 17.500 EUR pro Jahr vom Buchwert der Maschine abgeschrieben.

b)

Jetzt gibt es eine kleine Veränderung bei der Ausgangslage:

Sonst funktioniert aber alles genau gleich.

c)

Wie war das nochmal mit der leistungsabhängigen Abschreibung? - Achtung: Auch hier ist als Ausgangswert der Wiederbeschaffungswert zu nehmen!

Der Wiederbeschaffungswert (abzüglich Restwert) wird durch die gesamte Produktionsleistung während der Lebenszeit geteilt und anschließend mit der Leistung in dem jeweiligen Jahr multipliziert. Fertig:)

d)

Den jährlichen Abschreibungsbetrag nach dem FiBu-Ansatz haben wir ja eben schon berechnet. Wir müssen Diesen also nur noch mal 5 nehmen und das Ergebnis von dem Anschaffungswert (ohne den Restwert abzuziehen, das haben wir ja schon bei der Berechnung des Abschreibungsbetrages gemacht) abziehen:

Nach 5 Jahren steht die Maschine also noch mit 72.500 EUR in der Bilanz.

Kalkulatorische Abschreibungen Advanced

Warum nicht mal zwei Abschreibungsarten zusammenwerfen? Doppelt hält ja bekanntlich besser...

Aufgabe 1a)

"Die frisch fusionierten Walzwerke Wummert&Wuppdich kaufen eine neue Walze für 3.000.000 EUR und gehen von einem Wiederbeschaffungswert von 3.600.000 EUR in 5 Jahren aus. Der Restwert liegt dann laut Plan bei etwa 400.000 EUR, die Abschreibung soll zu 60% linear und zu 40% nach Gebrauch erfolgen. Für Letzteres wird mit den folgenden Gebrauchsstunden gerechnet:

Jahr Leistung in Stunden
1 4.000
2 4.000
3 3.500
4 2.500
5 6.000

Wie hoch sind die jeweiligen Abschreibungsbeträge pro Jahr?"

Also bitte, wenn's weiter nichts ist:

Lineare Abschreibung

Die lineare Abschreibung ist ja zum Glück recht einfach. Wir nehmen den Wiederbeschaffungswert (wir sind ja hier im internen Rechnungswesen:D) und ziehen zuerst den Restwert ab:

Da nur 60% dieses Wertes linear abgeschrieben werden sollen rechnen wir das Ergebnis mal 0,6:

und teilen dieses Ergebnis dann durch 5:

Damit haben wir auch schon den linearen Abschreibungsteil. Und da dieser während der 5 Jahre konstant bleibt ist das auch gleichzeitig der Betrag pro Jahr für alle 5 Jahre.

Leistungsabhängige Abschreibung

Jetzt wird es etwas zeitaufwendiger. Zuerst gilt es - wie eben auch - den Teil, der auf diese Art abgeschrieben wird, zu bestimmen:

Des Weiteren brauchen wir auch die Summe aller Betriebsstunden der Walze:

Jetzt gilt es nur noch den Abschreibungsbetrag pro Jahr nach Schema F auszurechnen:

Jahr 1:

Jahr 2:

Jahr 3:

Jahr 4:

Jahr 5:

Und schon haben wir die Aufgabe geknackt:)

Für einen Punkt in der B-Note machen wir mal noch eine Kontrollrechnung:

Und wir sind wieder beim Ausgangsbetrag. Passt!

Aufgabe 1b)

Beispielaufgaben