Bass-Modell
Was ist eigentlich das Bass-Modell? Kleiner Tipp: Mit Musik hat es nichts zu tun...
Theorie
Das Bass-Modell versucht, den Absatz eines neuen Produktes - also einer Innovation - vorherzusagen.
Dabei wird davon ausgegangen, dass zunächst nur einige wenige Kunden aufgrund von Marketing und sonstigen externen Einflüssen das neue Produkt kaufen werden (Innovatoren). Gedacht wird im Bass-Modell in einer bestimmten, in Perioden eingeteilten, Zeitspanne - z.B. in Jahren.
Spätestens ab der zweiten Periode werden aufgrund der zunehmenden Verbreitung, Mundpropaganda und sonstigen sozialen Zwängen (interne Einflüsse) ebenfalls anfangen, das neue Produkt zu kaufen. Diese Kunden werden aufgrund der Tatsache, dass sie damit das Kaufverhalten der Innovatoren (siehe oben) nachahmen Imitatoren genannt - nur, weil zwei das Gleiche tun, ist noch lange nicht das Selbe:).
Die Berechnung der Menge an Innovatoren und Imitatoren erfolgt dabei unter Zuhilfenahme des Innovationskoeffizienten p und des Imitationskoeffizienten q, zusammen mit jeweils einer Formel (siehe unten).
Dass Bass-Modell geht zudem immer von einer maximalen Menge an Käufern aus, die das neue Produkt nachfragen, dem sogenannten Marktpotential (m). Diese konstante Kennzahl beschreibt also, wie hoch die insgesamt verkaufte Menge des Produktes (von allen Marktteilnehmern) insgesamt jemals sein kann.
Was aber eigentlich berechnet werden soll - dafür ist diese Konstruktion ja da:D - ist die Anzahl der Käufer innerhalb einer Periode und die Anzahl der Käufer über alle Perioden insgesamt. Glücklicherweise lässt sich Ersteres durch die Addition der Anzahl von Innovatoren und Imitatoren bestimmen, wohingegen das Zweite die kumulierte Summe aller Käufer über alle bisher erfassten Perioden ist.
Praxis
Es folgt der Versuch einer Erklärung des Bass-Modell Rechenschemas.
Tabellenschema:
| Periode s | Anzahl Innovatoren | Anzahl Imitatoren | Anzahl s(t) | Kumulierter Anzahl der vorherigen Jahre S(t-1) |
|---|---|---|---|---|
| 1 | x1 | y1 | x1+y1 | 0 |
| 2 | x2 | y2 | x2+y2 | x1+y1 |
| 3 | x3 | y3 | x3+y3 | x1+y1+x2+y2 |
Innovatoren (hier: x1,x2,x3)
Die Berechnung der Innovatoren folgt der folgenden Formel:
wobei:
p = Innovationskoeffizient
m = Marktpotential
S(t-1) = Die gesamte Menge aller Innovatoren und Imitatoren aller vorhergegangenen Jahre
Imitatoren (hier: y1,y2,y3)
Bei den Imitatoren sieht die Berechnung ähnlich aus:
wobei:
q = Imitationskoeffizient
m = Marktpotential
S(t-1) = Die gesamte Menge aller Innovatoren und Imitatoren aller vorhergegangenen Jahre
Anzahl
Einfach die Anzahl der Innovatoren und Imitatoren pro Zeitperiode (Zeile) addieren.
s(t) = Anzahl Innovatoren + Anzahl Imitatoren
Kumulierte Anzahl
Entspricht immer der Anzahl s(t) der vergangenen Zeitperiode plus allen s(t) aus den Perioden davor.
In der ersten Periode ist diese Zahl daher immer 0.
Beispielaufgabe
"Zum 1.1.2024 haben Sie einen Milchaufschäumer auf den Markt gebracht und im ersten Jahr 2024 bereits 30.000 Stück verkaufen können. Prognostizieren Sie den Absatz für die Jahre 2025 und 2026, wenn Sie das Bass Modell zugrunde legen und von einem Imitationskoeffizienten q = 0,5 sowie einem Marktpotenzial von 1.000.000 ausgehen. "