Wertminderungstests

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Wertminderungstests

Grundsätzliches

Unter IFRS einmal pro Jahr durchzuführen (IAS 36).

Unter HGB nur anlassbezogen (z. B. wg. Prüfung auf Sonderabschreibungen).

Durchführung

Aufgabenstellung:

Grundsätzlich gibt es 3 Gruppen an Kennzahlen:

- Der momentane Buchtwert der fraglichen Vermögenswerte (z.B. Maschinen) (Summe: Gesamtbuchwert/Restbuchwert) - A

- Der momentane Fair Value der Vermögenswerte - Eventuelle Verkaufskosten sind hiervon noch abzuziehen! (Summe: Gesamter Fair Value) - B

- Die für die Zukunft geschätzten Umsätze die die Vermögenswerte (einzeln oder kumuliert) einbringen - diese müssen u. U. (je nach Aufgabenstellung) noch diskontiert werden! (Summe: Nutzungswert) - C_dis

Nutzungswert und Fair Value sollen jetzt verglichen werden.

Aber eins nach dem Anderen. Die Vorgehensweise ist bis jetzt erst einmal:

  1. Buchwerte der einzelnen Vermögenswerte addieren.
  2. Fair Value der einzelnen Vermögenswerte addieren und davon sämtliche Verkaufskosten abziehen.
  3. Die Zahlungsströme diskontieren - wenn in der Aufgabe angegeben - und auch Diese addieren.
  4. Erzielbaren Betrag ermitteln: Gesamter Fair Value und die kumulierten Zahlungsströme vergleichen. Erzielbarer Betrag = Größerer Betrag von Beiden.
  5. Gesamtbuchwert - Erzielbarer Betrag = Gesamter Wertminderungsaufwand

Der Buchwert der Vermögenswerte ist um den gerade bestimmten Wertminderungsaufwand zu reduzieren. Problem: Es ist nicht bekannt, welchen Anteil am Gesamtbuchwert die einzelnen Vermögensgegenstände haben.

Also wird gerechnet:

Buchwert von Vermögensgegenstand 1 / Gesamtbuchwert = x%

Buchwert von Vermögensgegenstand 2 / Gesamtbuchwert = y%

Buchwert von Vermögensgegenstand 3 / Gesamtbuchwert = z%

Jetzt wird der gesamte Wertminderungsaufwand mit den gerade eben berechneten Prozentsätzen multipliziert. Die Ergebnisse sind dann die dem jeweiligen Vermögenswert zugeordneten Abschreibungen.

Problem 2: IFRS diktiert, dass der Buchwert eines einzelnen Vermögenswertes nicht kleiner sein darf als sein Fair Value. Daher ein kurzer Sanity-Check:

Buchwert von Vermögenswert 1 - zugeordnete Abschreibung 1 >= Fair Value von Vermögenswert 1?

Falls ja:

Kann verbucht werden.

Falls nein:

Abschreibungsbetrag auf maximal zulässigen Betrag verringern und dann verbuchen.

Der Fehlbetrag muss allerdings den übrigen Vermögenswerten zugeordnet werden - gesetzt dem Fall, deren neue Buchwerte liegen über ihrem FV.

Dazu werden die jeweiligen Buchwerte der Vermögenswerte durch die Summe der Buchwerte der verbleibenden Vermögenswerte geteilt. Der daraus resultierende Prozentsatz gibt an, wie der Fehlebetrag von dem anderen Vermögenswert auf die zugeordnete Abschreibung der anderen Vermögenswerte zu verteilen ist.

Das Ganze ist natürlich mit allen Vermögenswerten durchzuführen.

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Am Ende kann dann die Wertminderung kollektiv verbucht werden:

Wertminderungsaufwand (Gesamter Wertminderungsaufwand) an Sachanlage 1,2,3

Beispielaufgabe

A

B

C(_dis)

B > < C = D

A - D = E


a1 / D = a1%

a2 / D = a2%

a3 / D = a3%


E * a1% = a1D

E * a2% = a2D

E * a3% = a3D


a1 - a1D > b1

a2 - a2D > b2

a3 - a3D > b3